20 Minuten: Muslimführer fordert Anti-Terror-Schulfächer

Cendekiawan Muslim Siapkan Kurikulum 'Anti-Teror' bagi Sekolah-sekolah di Inggris

Nicht nur die muslimischen Gemeinden, auch die britische Regierung müsse ihre Verantwortung übernehmen, sagt der Islamgelehrte Muhammad Tahir-ul-Qadri.

Jeder britische Muslim soll in der Schule Anti-Terror-Fächer belegen müssen. Das fordert kein Rechtspopulist, sondern der renommierte pakistanische Islamgelehrte und Politiker Muhammad Tahir-ul-Qadri.

Qadri will auf diese Weise verhindern, dass noch mehr Briten nach Syrien reisen, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder anderen extremistischen Gruppen anzuschliessen. Bisher zählt das Land rund 700 Jihad-Reisende.

Antwort an Cameron

Zugleich ist die Forderung des Gelehrten eine Replik auf eine kürzlich gemachte Aussage des britischen Premierministers David Cameron. Dieser hatte gesagt, dass die muslimischen Gemeinden und deren Führer mehr gegen extremistische Tendenzen unter muslimischen Jugendlichen unternehmen müssten.

Dem widerspricht Qadri nicht: Auch er fordert die muslimischen Gemeinden dazu auf, Verantwortung zu übernehmen. Doch das entbinde die Regierung nicht von ihrer Verpflichtung, ihren Einfluss via Bildungssystem wahrzunehmen.

Extremismus und Friedensforschung

Dem Muslimführer schweben laut dem britischen «Telegraph» Anti-Terror-Fächer vor, in denen Themen wie Extremismus, Terrrorismus, Deradikalisierung und Friedensforschung behandelt werden. Für Muslime sollen diese Fächer obligatorisch, für Nicht-Muslime freiwillig sein.

Qadri kritisiert, dass die Bekämpfung des islamistischen Terrors bisher kaum auf ideologischer und theologischer Basis stattfand. Die jungen Muslime sollen die wirklichen Lehren des Korans lernen, die auf Liebe und Toleranz gründeten, sagte er in einer Sendung von BBC Radio 4. Ebendies müsse die Regierung jetzt mit einer Anpassung des Lehrplans angehen.

Fatwa gegen Terroristen

Als muslimischer Gelehrter und Bekämpfer des islamistischen Terrors hat sich der Pakistaner mit kanadischem Pass bereits einen Namen gemacht. So veröffentlichte Qadri im Jahr 2010 eine Fatwa gegen den Terrorismus. In dem über 500 Seiten starken Werk belegte er, dass beispielsweise Selbstmordattentäter und die Tötung unschuldiger Zivilisten unislamisch seien. «Diese Terroristen sind keine Märtyrer. Ihre Taten werden mit ewiger Verdammnis in der Hölle bestraft», sagte er laut der Website FatwaOnTerrorism.com.

Und er ist Gründer der sunnitischen Organisation Minhaj ul-Quran (1981) mit Hauptsitz in Frankfurt a. M. und der Weltzentrale im pakistanischen Lahore.\

Source: www.20min.ch

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